Hey there
Das hier ist mein letzter Post (oder eine Post-Serie) auf diesem Blog, da ich im Sommer die Sek Sissach verlasse. Deshalb habe ich versucht, meinen Abschied mit einer Art Rückblick zu machen (der hoffentlich lustig wird). Also here we go:
Am 12. August 2019 (eine gefühlte Ewigkeit ist das her) bin ich zum ersten Mal morgens um sechs aufgestanden, damit ich rechtzeitig den Bus um 06:52 erwische und hier an der Sek Sissach ankomme.
Ich war furchtbar nervös und habe mich an meinen ehemaligen Klassenkameraden aus der Primarschule orientiert. An diesem Morgen habe ich die beste Klasse der Welt kennengelernt: die jetzige 3Pz.
Nachdem wir die ganzen Führungen und Vorstellspiele hinter uns hatten, mussten wir unser Material abholen. Gefühlte Berge an Büchern, Heften und Ordnern hat man uns in die Hände gedrückt, ich wusste gar nicht, wohin damit. Schlussendlich machte ich die dumme Entscheidung, den ganzen Kram jeden Tag mitzuschleppen (was ich jetzt zum Glück nicht mehr muss).
In der Pause habe ich nie gewusst, was ich tun soll: Es gab noch keinen Brötlistand und ich war zu schüchtern, um ein vernünftiges Gespräch mit meinen Mitschülern anzufangen. Diese Ratlosigkeit hat zur Entdeckung meines Lieblings-Orts geführt: Das Lesezentrum! Von da an habe ich jede Pause mit der Nase in einem Buch verbracht.
Das erste Halbjahr ging schnell vorbei und irgendwann habe ich es dann auch geschafft, mal den Mund aufzumachen und andere anzusprechen (hat sich übrigens gelohnt!) Im Dezember wurde dann das erste Mal das Thema Corona angeschnitten, doch damals haben sich doch alles gedacht “das kommt doch nicht zu uns”.
Irrtum! Nach den Weihnachtsferien ist das Virus immer näher gerückt – bis es dann auch die ersten Fälle in der Schweiz gab.
Und zack: Die ersten Massnahmen. Langsam schlich sich das Virus in unser Leben ein. Plötzlich war es nicht mehr ungewöhnlich, eine Maske zu tragen oder jemandem nicht die Hand zu geben (irgendwie hab ich das Gefühl, dass das jetzt niemand mehr macht).
Und dann kam auch schon der Lockdown. Zwei Monate zuhause (oder in meinem Fall: Bei den Grosseltern) vor dem Computer sitzen und an irgendwelchen Onlineklassen teilnehmen, während man gleichzeitig noch die Französischlösungen der nächsten Stunde aus dem Klassenchat abschreibt. Die Verwirrung über die weirden Erklärungen war riesig, die einzigen Lösungen waren Deepl, Google und Wikipedia. Wenn dann irgendwann das WLAN oder der Computer nicht funktioniert hat, war man komplett am Ende, falls der Nervenzusammenbruch nicht schon vorhin stattgefunden hatte. Wir waren wohl alle glücklich, als wir wieder in die Schule durften.
Das Schuljahr hat dann nicht mehr lange gedauert und ich (feige wie ich bin) habe mich während der Pause im Lesezentrum vor den Drittklässlern versteckt, die ihren Abschluss gefeiert haben. (Nur so beifällig: Liebe Mitschüler:innen nehmt euch in Acht: Es ist AK 22!)
Also, das wäre mein erstes Jahr gewesen. Eigentlich sollen noch zwei weitere Teile kommen, wenn alles glatt läuft.
See you later, Alligator!
Eure Undomiel <3
Bildquelle: https://www.swissfamily.ch/artikel/uebertrittsgespraeche-ein-uebertritt-mit-hindernissen/